Am 25.11.2022, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, hat der Zonta-Club Bad Säckingen-Hochrhein eine Ausstellung zu Gewalt gegen Frauen im Rathaus Lauchringen eröffnet. Bürgermeister Thomas Schäuble begrüßte zur Eröffnung der Ausstellung neben Zontians aus Lauchringen und Umgebung die SPD-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, Frau Rita Schwarzelühr-Sutter, Mitglieder des Gemeinderates und Menschen aus Lauchringen.
Organisiert hatten die Ausstellung insbesondere die örtlichen Zonta-Mitglieder Ute Stoll und Claudia Villinger in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Gemeinde Lauchringen. Bürgermeister Schäuble freute sich, wie bereits in früheren Jahren den Zonta-Club im Rathaus begrüßen zu dürfen. Gewalt gegen Frauen müsse immer wieder ans Licht gezerrt und dürfe nicht verschwiegen werden. Gewalt gegen Frauen finde in allen Gesellschaftsschichten statt und dürfe nicht weiter geduldet werden. Es sei nicht hinnehmbar, dass jeden dritten Tag in Deutschland eine Frau wegen Gewaltanwendung durch ihren Partner ums Leben komme. Wir seien in Deutschland erst seit 50 Jahren auf dem richtigen Weg, die Gleichberechtigung der Frauen voranzutreiben und seien an vielen Stellen noch an keinem befriedigenden Punkt angekommen. Es bestehe kein Grund selbstgefällig auf die Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen in anderen Ländern hinzuweisen, solange Gewalt und Unterdrückung von Frauen in Deutschland noch an der Tagesordnung sei. Wichtig sei für Ihn Prävention: Es dürfe erst gar nicht zu Gewalttaten in den Familien kommen. Deshalb unterstütze die Gemeinde regelmäßig die Aktionen des Zonta-Clubs.
In Lauchringen werden vierzehn Tage lang großformatige Fotos zu brutaler Gewaltanwendung gegen Frauen gezeigt. Hinweistafeln zitieren zudem Polizeiberichte und nennen die aktuellen Zahlen der Kriminalstatistik.
Die Präsidentin des ZC Bad Säckingen-Hochrhein Rita Rauter erinnerte, dass 139 Frauen im Jahr 2020 Todesopfer von Gewaltanwendung in der Partnerschaft und durch ihre aktuellen oder ehemaligen Partner geworden seien. Deutlich höher seien die Zahlen von versuchten Tötungen, Körperverletzungen und insbesondere Vergewaltigungen. Die Zontaclubs unterstützten deshalb vielfach den niedrigschwelligen Zugang zu Hilfeangeboten wie z.B. der Notrufnummer für Frauen 08000 116 016 sowie Selbstverteidigungskurse für Frauen. Leider seien viele Hilfeangebote wie z.B. Frauenhäuser ständig unterfinanziert oder überfüllt, so dass manche Frauen kaum Hilfen erhielten. Nicht hinnehmbar sei die große Dunkelziffer an Gewaltverbrechen, die oft aus Angst nicht zur Anzeige kämen. Das müsse anders werden. Hierbei seien Ärzte, Apotheken und örtliche Anlaufstellen eine große Hilfe, auch Licht in die Dunkelziffern zu bringen.
Staatssekretärin Schwarzelühr- Sutter beklagte, dass die Zahlen der Kriminalstatistik 2021 gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben seien. Erst am Tag zuvor hatte die Bundesinnenministerin Nancy Fähser die aktuellen Zahlen der Kriminalstatistik bekanntgegeben. Wie im Jahr zuvor sei rund jeden dritten Tag eine Frau durch Gewalt in der Partnerschaft ums Leben gekommen. Es sei zudem zu befürchten, dass sich in Zeiten des Lockdowns die nicht gemeldeten Dunkelziffern deutlich erhöht hätten. Sie selbst habe in der Anfangszeit ihres neuen Amtes als Staatssekretärin im Innenministerium an einer Streifenfahrt der Polizei teilgenommen. Einer der ersten Einsätze sei häusliche Gewalt gewesen. Die Bundesregierung bemühe sich, Gewalt gegen Frauen bei den Strafverfolgungsorganen stärker ins Bewusstsein zu rufen und die Hilfeangebote für Frauen zu verbessern.
Die Staatssekretärin postete auch auf ihrer persönlichen homepage Ihr Engagement gegen Gewalt an Frauen und dankte ausdrücklich dem Zonta Club Bad Säckingen-Hochrhein für seinen Einsatz.