Treffpunkt war der Wanderparkplatz Sägmoos an der Landesstraße L 153 zwischen Görwihl und Strittmatt
Anschließend sind wir ca. 2,5 km Rundweg auf dem „Vogellehrpfad Görwihl“ gelaufen. Empfehlenswert für Interessierte, die diese Tour nachlaufen, einen kleinen kühlen Waldspaziergang unternehmen und sich dabei über Wald und Tiere informieren wollen. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert, da der Pfad an einigen Stellen etwas holprig ist.
Am Start gab es die ersten Bilder schräg gegenüber vom Parkplatz:
Eine Kahlfläche, die Folge der verschiedenen Wirkungen der Klimakrise ist:
Windwurf nach Stürmen, Trockenheit, Käferbefall.
Gut zu unterscheiden waren die "spitzen" Fichten (früher "Rottannen" genannt wegen der rotbraunen Stämme) mit Hängeästen von den Weißtannen (mit einer abgeplatteten Baumspitze ("Storchennest"), hellen Stämmen und mehr waagerecht abstehenden Ästen). Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts haben Wälder im Schwarzwald Stress-Ereignisse wie zuviel Sturm und Hitze relativ gut überstanden, selbst nach sehr trockenen Jahren wie 1976 oder 2003. Allenfalls wenige Bäume waren dann als Verlust zu beklagen. Sogar das Tannensterben der siebziger Jahre durch den sauren Regen ließ sich später zurückdrehen, als die Luft durch Rauchgasentschwefelung, -entstickung und Katalysatorautos sauberer wurde. Die zunehmende Häufung klimabedingter Extremereignisse wie Sturm und Trocknis in den letzten 30 Jahren setzen nicht nur der Baumart Fichte stark zu. Auch die https://hieronymus-online.de/macht-die-tanne-schlapp/" title="Tanne ">Tanne fühlt sich bei anhaltender Sommerhitze nicht mehr sehr wohl und ältere Buchen mögen es gar nicht, wenn sie durch Waldschäden zu schnell freigestellt werden und der Sonne ausgesetzt sind: Sie bekommen z.B. www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/zur-waldschutzsi...">https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/zur-wald...">"Sonnenbrand" und die dünne Rinde stirbt ab. Besonders Südhänge sind betroffen. Selbst dicke Buchenäste in den Baumkronen können durch den Klimawandel schneller morsch werden und dann eine erhebliche Gefahr für nicht nur für Waldarbeiter, sondern auch für Spaziergänger darstellen.
Insbesondere Frauen haben die nach dem zweiten Weltkrieg entstandenen riesigen Kahlflächen durch die Reparationshiebe aufgeforstet, während die Männer im Holzeinschlag tätig waren. Diese sogenannten Kulturfrauen säten viele unserer heutigen Wälder an und pflegten die Verjüngungen. Dabei wurde besonders viel die altbewährte Fichte gepflanzt, weil es (im Gegensatz zu den schwerfrüchtigen Buchen und Eichen) viel Saatgut gab und Fichten auf den Kahlflächen problemloser anwuchsen. (zur Waldgeschichte in Deutschland https://forsterklaert.de/forstgeschichte" title="mehr hier">mehr hier; die besondere Leistung der Kulturfrauen bei der Wiederaufforstung der Wälder in Deutschland wurde mit der www.forstwirtschaft-in-deutschland.de/waelder-entdecken/historische-entw...">https://www.forstwirtschaft-in-deutschland.de/waelder-entdecken/historis...">Rückseite des 50-Pfennig-Stücks gewürdigt).
Im Landkreis Waldshut sind allein in den drei Jahren 2018 bis 2021 über 8% der Waldfläche abgestorben. Die zunehmenden Schäden beschäftigen uns aber bereits seit der Jahrtausendwende. Ein Ende ist nicht in Sicht. Den finanziellen Verlust tragen die im Hotzenwald vorherrschenden www.landkreis-waldshut.de/fileadmin/user_upload/Aemter_und_Eigenbetriebe...">https://www.landkreis-waldshut.de/fileadmin/user_upload/Aemter_und_Eigen..." title="Kleinprivatwaldbesitzer">Kleinprivatwaldbesitzer (Waldbauern) weitgehend alleine. Hier werden auf einen Schlag Werte zerstört, die über Generationen gewachsen sind; es ist eine kalte Enteignung der Sparkasse der kleinen Leute durch einen rücksichtslosen Umgang mit unserer Umwelt.
An weiteren Stellen waren die Probleme der Wiederaufforstung zu erkennen. Nicht nur gegen Wildverbiss muss man etwas unternehmen, auch die www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/klima-und-umwelt/klimawandel-und-c...">https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/klima-und-umwelt/klimawand..." title="Wahl der Baumarten bereitet Schwierigkeiten">Wahl der Baumarten bereitet Schwierigkeiten. Künftige Wälder müssen sowohl auf eine Verbesserung der Klimasituation in künftigen Jahrzehnten eingestellt sein wie auf eine weitere Verschlechterung. Wer nur auf wenige Baumarten setzt hat bereits verloren. Waldbesitzer müssen auch 50 bis 80 Jahren noch Wahlmöglichkeiten haben, mit welchen Baumarten sie weiter wirtschaften können. Wie unterschiedlich die für den www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/waldwachstum/wachstum-von-p...">https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/waldbau/waldwachstum/wachst..." title="Plenterwald">Plenterwald im Schwarzwald typische Baumartenmischung von Fichte, Tanne und Buche auf Licht und Gelände reagiert, war auf dem weiteren Weg deutlich zu sehen. Wald ist eben nicht nur die Summe aller Bäume.
Durch die Erwärmung und die milderen Winter verändern sich auch die Lebewesen im Wald: Wildschweine leben heute in Hochlagen der Mittelgebirge, in denen es früher für die Tiere zu kalt und schneereich war. Reh- und Rotwild haben im Winter sehr viel weniger Stress als in früheren Jahrzehnten; die Bestände nehmen zu und erschweren die Bejagung und den Waldnachwuchs. Der Auerhahn, der Wappenvogel des Schwarzwaldes, leidet ebenfalls unter dem Klimawandel und hat schlechte Chancen, dieses Jahrhundert zu überleben.
Welche Bedeutung Wald und Wasser in früheren Jahrhunderten für Görwihl hatte, konnten wir an dem kleinen Mühlbraben erkennen, der Görwihl mit Wasser versorgte, mit dem Mühlen angetrieben wurden. Aber auch als Feuerlöschwasser war der Mühlbach wichtig, da Görwihl selbst auf einer Anhöhe liegt. Der Wald hielt auch über viele Jahrhunderte Erde und Steine fest. In letzter Zeit nehmen durch immer stärkere Witterungsschwankungen die Kräfte zu, die auf Felsen und Erde einwirken: Felsstürze und Erdrutsche nehmen zu. Sehr viel stärker wirkt sich das in den Alpen aus, in denen Lawinenschutzwälder ihre Funktion ncht mehr ausüben können und Permafrostböden wegtauen.
In vielen Ländern der Erde sind Frauen noch stärker von der Klimakrise betroffen als die Gesamtbevölkerung. ZONTA will deshalb unter dem Motto "ZONTA says NOW" sehr deutlich machen, dass wir uns nicht mehr viel Zeit zum Handeln lassen dürfen.